Der Migrant Founders Monitor 2025 zeigt, wie sehr migrantische Gründer*innen die Startup-Szene in Deutschland bereichern. Gleichzeitig macht die Studie deutlich, wo das Ökosystem noch Nachholbedarf hat. Eine wichtige Lektüre für alle, die Vielfalt in der Gründungskultur fördern wollen.
Was hinter dem Migrant Founders Monitor steckt
Der Migrant Founders Monitor 2025 ist eine Sonderauswertung des Deutschen Startup Monitors und untersucht, welche Rolle Gründerinnen mit Einwanderungsgeschichte in der deutschen Startup-Welt spielen. Die Studie basiert auf über 1.800 Befragungen, davon 255 von Personen mit Einwanderungshintergrund, die selbst im Ausland geboren sind. Ziel ist es, die Situation dieser Gründerinnen sichtbarer zu machen und ihre Perspektiven besser zu verstehen. Die Definition von Migrant Founders wurde im Vergleich zu früheren Ausgaben überarbeitet. Im Mittelpunkt stehen jetzt nicht mehr Staatsangehörigkeit oder Pass, sondern der Geburtsort und die Lebensrealität der Gründer*innen. Das schafft mehr Klarheit und spiegelt die Vielfalt im Startup-Ökosystem realistischer wider.
Wer Migrant Founders sind – und was sie leisten
Rund 14 Prozent aller Startup-Gründerinnen in Deutschland sind im Ausland geboren. In dieser Gruppe stecken besonders viele Stärken. Laut Migrant Founders Monitor haben über 90 Prozent dieser Gründerinnen einen Hochschulabschluss. Besonders häufig haben sie in Deutschland studiert, was zeigt, wie wichtig ein gutes Bildungssystem für die Gewinnung von Talenten ist. Mehr als die Hälfte der Migrant Founders kommen aus dem MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik. Dieses Fachwissen fließt direkt in die Entwicklung von zukunftsweisenden Technologien ein. 14 Prozent der Startups, die von Migrant Founders gegründet wurden, lassen sich dem DeepTech-Bereich zuordnen. Das bedeutet: Hier entstehen Lösungen mit echtem Impact für Wirtschaft und Gesellschaft.
International, engagiert und resilient: Das Profil der Migrant Founders
Viele der Startups, die im Migrant Founders Monitor erfasst wurden, sind von Anfang an international aufgestellt. 87 Prozent der Gründer*innen sind bereits mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung auf Auslandsmärkten aktiv oder bereiten diesen Schritt vor. Die Teams dieser Startups sind oft international besetzt und kommunizieren auf Englisch – das erhöht die Reichweite und Attraktivität für globale Märkte. Besonders spannend ist, dass Migrant Founders sich selbst häufig als resilient, visionär und risikobereit beschreiben. Diese Eigenschaften sind entscheidend für unternehmerischen Erfolg. Die Studie zeigt deutlich: Menschen mit Einwanderungsgeschichte bringen nicht nur Ideen mit, sondern auch die Haltung, um sie in die Tat umzusetzen – auch wenn die Rahmenbedingungen nicht perfekt sind.
Trotz Stärken: Der Zugang zum Ökosystem bleibt schwierig
Trotz ihrer Qualifikationen stoßen viele Migrant Founders auf Hindernisse. Ein zentrales Problem ist der Zugang zu Netzwerken. Nur 46 Prozent bewerten ihr berufliches Netzwerk in Deutschland als gut. Zum Vergleich: Bei Gründerinnen ohne Einwanderungsgeschichte liegt der Wert bei 57 Prozent. Die Suche nach Co-Foundern oder Investorinnen gestaltet sich oft schwieriger, genauso wie das Knüpfen von Kontakten zu etablierten Branchenakteur*innen. Auch beim Thema Finanzierung zeigen sich Unterschiede. Zwar geben Migrant Founders häufiger an, dass sie externes Kapital einwerben wollen, gleichzeitig sehen sie die Kapitalbeschaffung aber öfter als große Herausforderung. Der Wunsch nach Venture Capital ist da, doch der Zugang bleibt für viele begrenzt. Hier braucht es gezielte Unterstützung – nicht nur durch Förderprogramme, sondern auch durch mehr Offenheit in der Investor*innen-Szene.
Was sich ändern muss – und wie wir bei Spotlight! mithelfen
Der Migrant Founders Monitor 2025 macht deutlich, dass Deutschland gute Voraussetzungen für innovative Gründungen bietet, aber noch viel tun muss, um migrantische Talente zu erreichen. Die Studie schlägt unter anderem vor, mehr englischsprachige Angebote zu schaffen, Visa-Prozesse zu vereinfachen und internationale Netzwerke aktiver einzubinden.
Bei Spotlight! ist genau das unser Ansatz. Wir möchten Menschen mit verschiedenen Hintergründen dabei unterstützen, ihren Platz in der Startup-Welt zu finden. Dazu gehören Workshops, Netzwerkveranstaltungen, individuelle Begleitung und der Zugang zu Ressourcen, die nicht nur auf Deutsch funktionieren. Denn wir wissen: Vielfalt macht Innovation erst möglich.
Unser Fazit zum Migrant Founders Monitor
Der Migrant Founders Monitor ist mehr als eine Sammlung von Zahlen. Er gibt migrantischen Gründer*innen eine Stimme und zeigt, wie sehr ihr Beitrag das deutsche Startup-Ökosystem voranbringt. Gleichzeitig erinnert er uns daran, dass Vielfalt nicht von allein entsteht. Sie braucht Strukturen, die offen und zugänglich sind. Wer heute in migrantische Gründer*innen investiert – sei es mit Kapital, Wissen oder Sichtbarkeit – investiert in die Zukunft des Standorts Deutschland.